Einfache Leute
von Anna Gschnitzer
Ist uns allen bereits durch unsere soziale Herkunft ein Platz in dieser Welt fest zugewiesen? Inwieweit bestimmen die Verhältnisse, in die wir hineingeboren werden, unsere Zukunft?
Zu ihrem 40. Geburtstag findet Alex eine Karte ihrer Jugendfreundin Toni in ihrem Briefkasten. Das lässt Erinnerungen wach werden, an den Ort, die Menschen, das Milieu, die Alex in der ersten Hälfte ihres Lebens geprägt haben und die sie mittlerweile weit hinter sich gelassen hat. Inzwischen arbeitet sie als Kuratorin in einem Museum für zeitgenössische Kunst. Aber der Eindruck nicht dazuzugehören verschwindet einfach nicht – und die Sehnsucht danach auch nicht. Immer wieder fühlt sie sich wie eine Hochstaplerin und nicht als Teil der sogenannten Elite. Die Herkunft nicht zu verleugnen und gleichzeitig den eignen Platz zu finden scheint unmöglich. Zeit für eine Reise in die Vergangenheit und für einen Besuch bei Toni.
Autorin: Anna Gschnitzer
Regie & Musik: Franziska Autzen
Bühne & Kostüme: Eylien König
Dramaturgie: Romana Lautner
Regieassistenz: Julius Ferstl
Bühnenassistenz: Rebecca Bader
Kostümassistenz: Nora Schreiber
Inspizienz: Bernd Oßwald
Mit: Jana Alexia Rödiger, Anna Eger, Ruby Ann Rawson, Luise Harder, Julian Mantaj, Burkhard Wolf
„Du kannst alles erreichen. Bullshit!“
Nichtsdestotrotz ist es Gschnitzer und Autzen zu verdanken, dass das Thema Klassismus endlich einmal auf den Konstanzer Publikumstisch kommt. Obwohl allgegenwärtig, ist die Benachteiligung aufgrund der Klassenherkunft lange nicht so gut erkennbar wie Benachteiligung aufgrund äußerlich markanterer Merkmale wie Hautfarbe oder Geschlecht. Die Klassenherkunft zeigt sich eben oft nur in den „feinen Unterschieden“, (…) Und diese marginale Differenz reißt in unserer Gesellschaft einen tiefen Graben zwischen denjenigen, welchen die Welt offensteht und denjenigen, die sich ihre Chancen mühevoll erarbeiten (müssen). Auch „Einfache Leute“ zeigt: Von einer demokratischen Gesellschaft in Freiheit gleicher Bürger*innen sind wir noch weit entfernt.
https://www.seemoz.de/kultur/die-feinen-unterschiede/
Selbst (oder vielleicht gerade?) im Theater werden gesellschaftliche Ungleichheiten deutlich: Die gutsituierten Abonnent*innen sitzen vorne – je günstiger das Ticket, desto weiter von der Bühne entfernt der Sitzplatz.
https://www.seemoz.de/kultur/die-feinen-unterschiede/
Weitere Informationen und laufende Vorstellungstermine:
https://www.theaterkonstanz.de/einfache+leute